Frozen Shoulder

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Physiotherapie bei Frozen Shoulder: Behandlung und Rehabilitation

Die „Frozen Shoulder“ (Adhäsive Kapsulitis) ist eine Erkrankung der Schultergelenkkapsel, die mit starken Schmerzen und einer massiven Einschränkung der Beweglichkeit einhergeht. Sie tritt häufig ohne erkennbare Ursache auf und entwickelt sich über mehrere Monate bis Jahre hinweg. Eine Frozen Shoulder kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen, da Bewegungen wie das Anziehen, Heben von Gegenständen oder einfaches Greifen schmerzhaft oder gar unmöglich werden. Die Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung dieser Erkrankung, um die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit wiederherzustellen und die Schulterfunktion langfristig zu verbessern.

Ursachen und Entstehung einer Frozen Shoulder
Die genaue Ursache der Frozen Shoulder ist bisher nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass entzündliche Veränderungen der Gelenkkapsel zu einer Schrumpfung und Verdickung des Kapselgewebes führen, wodurch die Schulter zunehmend steif wird. Die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Stadien:
1 Schmerzphase („Freezing“) Diese Phase ist durch starke, oft nächtlich verstärkte Schmerzen gekennzeichnet. Bewegungen der Schulter sind schmerzhaft, und es kann zu einem schleichenden Verlust der Beweglichkeit kommen. Diese Phase dauert in der Regel zwischen 2 und 9 Monate.
2 Steifigkeitsphase („Frozen“) In dieser Phase nimmt die Beweglichkeit der Schulter stark ab. Die Schmerzen gehen tendenziell zurück, aber die Bewegungseinschränkungen sind erheblich. Viele alltägliche Bewegungen, wie das Heben des Arms oder das Greifen hinter den Rücken, sind nicht mehr möglich. Diese Phase dauert etwa 4 bis 12 Monate.
3 Lösungsphase („Thawing“) In dieser Phase beginnt sich die Beweglichkeit der Schulter allmählich wieder zu verbessern. Die Beschwerden lassen nach, und die Schulter erholt sich langsam. Diese Phase kann mehrere Monate bis zu einem Jahr dauern.

Ursachen und Risikofaktoren
Eine Frozen Shoulder tritt häufig ohne ersichtlichen Grund auf („primäre Frozen Shoulder“), kann jedoch auch als Folge anderer Erkrankungen oder Verletzungen entstehen („sekundäre Frozen Shoulder“). Zu den Risikofaktoren gehören:
• Diabetes mellitus: Menschen mit Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko, eine Frozen Shoulder zu entwickeln.
• Schilddrüsenerkrankungen: Sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können die Entstehung der Erkrankung begünstigen.
• Verletzungen oder Operationen: Nach Schulterverletzungen oder chirurgischen Eingriffen im Schulterbereich besteht ein höheres Risiko für die Entstehung einer Frozen Shoulder.
• Langes Ruhigstellen der Schulter: Nach Frakturen, Sehnenrissen oder anderen Schädigungen des Schultergelenks kann eine Immobilisierung die Entwicklung einer Kapsulitis fördern.
• Geschlecht und Alter: Frauen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren sind häufiger betroffen als Männer.

Ziele der Physiotherapie bei Frozen Shoulder
Da eine Frozen Shoulder einen langwierigen Verlauf hat, ist eine individuell angepasste physiotherapeutische Behandlung von entscheidender Bedeutung. Die Therapieziele orientieren sich am jeweiligen Krankheitsstadium und umfassen:
• Schmerzlinderung und Entzündungshemmung
• Wiederherstellung der Beweglichkeit der Schulter
• Vermeidung von Muskelatrophie (Muskelschwund)
• Verbesserung der Funktionalität im Alltag
• Förderung des Heilungsprozesses durch gezielte Bewegungsübungen

Physiotherapeutische Behandlungsansätze bei Frozen Shoulder
Die physiotherapeutische Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung. Während in der Schmerzphase vor allem eine Schonung und Schmerzlinderung im Vordergrund stehen, wird in der Steifigkeits- und Lösungsphase verstärkt auf Mobilisations- und Dehnübungen gesetzt.
1 Manuelle Therapie In der Frühphase der Frozen Shoulder wird die manuelle Therapie vorwiegend eingesetzt, um die Gelenkkapsel sanft zu mobilisieren und die Muskulatur zu entspannen. Passive Mobilisationstechniken, bei denen der Therapeut die Schulter vorsichtig bewegt, helfen, die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten und die Schmerzen zu reduzieren. Später kommen intensivere Techniken zur gezielten Dehnung der Kapsel zum Einsatz.
2 Krankengymnastik und aktive Übungen Ein individuelles Übungsprogramm ist essenziell, um die Beweglichkeit und Kraft der Schulter wiederherzustellen. Folgende Übungen sind besonders hilfreich:
Pendeln mit dem Arm: Der Patient lässt den Arm entspannt pendeln, um die Schulter sanft zu mobilisieren und die Muskulatur zu lockern.
Stretching-Übungen: Dehnübungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, insbesondere für die Außenrotation und Abduktion der Schulter.
Kräftigungsübungen: In der Lösungsphase werden gezielte Kräftigungsübungen integriert, um die stabilisierende Muskulatur der Schulter wieder aufzubauen.
Aktive Mobilisation: Übungsprogramme mit Therabändern oder kleinen Gewichten, um die Schulterbeweglichkeit schrittweise zu verbessern.
3 Schmerzlindernde Maßnahmen Während der Schmerzphase ist es wichtig, die Beschwerden durch geeignete physikalische Therapiemaßnahmen zu lindern. Dazu gehören:
Wärmetherapie: Wärmeanwendungen fördern die Durchblutung und lindern Schmerzen. Wärmepackungen, Infrarotlicht oder heiße Rollen sind besonders effektiv.
Elektrotherapie und TENS: Diese Therapieformen wirken schmerzlindernd und fördern die Durchblutung des betroffenen Gewebes.
Kältetherapie: Bei akuten Entzündungen kann die Kältetherapie die Schwellung reduzieren und die Schmerzen lindern.
4 Dehn- und Faszientherapie Gezielte Dehnungen der verkürzten Strukturen sind wichtig, um die Beweglichkeit der Schulter wiederherzustellen. Zusätzlich kann die Behandlung von Faszienverklebungen durch manuelle Techniken oder spezielle Faszientools erfolgen, um die Elastizität des Gewebes zu verbessern.
5 Haltungsschulung und ergonomische Anpassungen Eine Frozen Shoulder führt häufig zu einer Schonhaltung, die andere Körperbereiche wie den Nacken oder den Rücken zusätzlich belastet. Durch gezielte Haltungsübungen und eine ergonomische Beratung wird die Gesamtstatik verbessert, um Überlastungen zu vermeiden.
6 Schulung und Beratung Eine umfassende Schulung der Patienten über den Krankheitsverlauf, Verhaltensmaßnahmen und Eigenübungen ist essenziell, um die Heilung zu unterstützen und die Motivation zu fördern. Die Patienten lernen, welche Bewegungen sie vermeiden und welche sie trotz der Schmerzen regelmäßig durchführen sollten, um die Schulter nicht weiter versteifen zu lassen.

Prävention und Eigenübungen bei Frozen Shoulder
Da eine Frozen Shoulder lange anhält und die vollständige Heilung mehrere Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen kann, sind präventive Maßnahmen und regelmäßige Übungen wichtig, um die Beweglichkeit der Schulter aufrechtzuerhalten. Zu den empfohlenen Übungen gehören:
• Sanftes Pendeln des Arms: Lockeres Pendeln des Arms fördert die Durchblutung und Mobilität.
• Türrahmen-Dehnung: Der Arm wird auf Schulterhöhe an den Türrahmen gelegt, und der Körper neigt sich leicht nach vorne, um die Vorderseite der Schulter zu dehnen.
• Schulterblattmobilisation: Kreisen der Schultern und Anheben der Schulterblätter trainieren die Muskulatur rund um das Schulterblatt.

Fazit
Die Physiotherapie bietet bei Frozen Shoulder eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, die sich an den jeweiligen Krankheitsphasen orientieren. Eine Kombination aus manuellen Techniken, Mobilisationsübungen, Dehnungen und schmerzlindernden Maßnahmen hilft, die Schulterbeweglichkeit schrittweise wiederherzustellen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Geduld, eine enge Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patient sowie ein gezieltes Trainingsprogramm sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie und eine langfristige Genesung.

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